Im November 2016 wurden die Ergebnisse der OVIS Studie (Ophthalmologische Versorgung in Seniorenheimen) vorgestellt: Das Ergebnis erschütternd. Senioren:innen in Deutschland sind augenärztlich massiv unterversorgt.
In der OVIS-Studie [1] untersuchten 14 Universitäts-Augenkliniken in 32 Senioreneinrichtungen 600 Bewohner:innen. Fast die Hälfte gab Sehprobleme an (46%). Die augenärztlichen Untersuchungen zeigten bei 61% der Bewohner:innen behandlungsbedürftige Befunde. So litten 53% aller Senior:innen an einem Grauen Star (Katarakt). Bei 39% wurden Anzeichen einer Altersabhängigen Makuladegeneration gefunden. Bei 11% gab es Hinweise auf einen Grünen Star.
Augenerkrankungen wie altersabhängige Makuladegeneration (AMD), grüner Star (Glaukom) oder diabetische Retinopathie können ohne Therapie zu Sehbehinderungen bis hin zur Erblindung führen.
Aufgrund dieser erheblichen augenärztlichen Unterversorgung in Senioreneinrichtungen fordern die Stiftung Auge und Patientenvertretungen seit Langem innovative Lösungsansätze.
Mirantus Health und die Universitäts-Augenklinik Bonn haben daher die TOVIS Pilotstudie ins Leben gerufen: Teleophthalmologische Versorgung in Seniorenheimen. In dieser Studie sollen die Möglichkeiten der Telemedizin in der Versorgung von Senior:innen untersucht werden. Die Ergebnisse werden im Laufe des Jahres veröffentlicht und könnten wegweisend für die zukünftige Versorgungslandschaft sein.
[1] Quelle: Fang, P.P., Schnetzer, A., Kupitz, D.G. et al. Ophthalmologische Versorgung in Seniorenheimen. Ophthalmologe 114, 818–827 (2017). https://doi.org/10.1007/s00347-017-0557-0